11.11.2016

Erfolgreiche Fachweiterbildung für Pflegefachkräfte bietet neue Perspektiven für den Umgang mit Schmerzen und Sterben

Neun Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger haben erfolgreich das zweite und dritte Modul der Fachweiterbildung „Schmerztherapie, Onkologie und Palliativmedizin“ abgeschlossen.

Nach inzwischen eineinhalbjähriger Teilnahme an den theoretischen Modulen am SchulZentrum St. Hildegard sowie den praktischen Einsätzen haben die Teilnehmer/-innen im November zum Abschluss des Moduls Palliative Care ihre Facharbeiten präsentiert. Im Dezember beginnt nun das letzte der insgesamt 4 Module zum Thema „Onkologie“.

 

Manfred Bollmann arbeitet in der Schmerzklinik am CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler. Er wollte durch die Fachweiterbildung nicht nur sein Wissen fundieren und sich weiter qualifizieren: „Mir war auch wichtig, an meiner persönlichen Einstellung zu arbeiten, um ein sichereres und souveräneres Auftreten zu bekommen. So kann ich den Patienten mehr Halt geben.“ Auch Jochen Fuchs wollte seinen Horizont erweitern. Der Gesundheits- und Krankenpfleger ist seit 16 Jahren im Krankenhaus tätig. „Es ist wichtig, auch mal in andere Bereiche reinzuschauen. Gerade der Einsatz im Hospiz gab mir einen sehr interessanten Einblick in ein völlig anderes Gebiet“, sagt Fuchs.

 

Ann Katrin Rausch fühlt sich durch ihre Praxis-Einsätze sicherer im Umgang mit Sterbenden und deren Angehörigen. „Die Patienten kommen oft nach einem Arzt-Gespräch zu uns Pflegekräften und haben noch viele Fragen. Hier kann ich jetzt viel besser weiter helfen“, findet die Pflegerin.

 

Die Themen der Facharbeiten, die sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst aussuchen konnten, waren so unterschiedlich und abwechslungsreich, wie das Berufsbild selbst. Sie reichten von der Aromapflege mit Ölen über das Körperbild bei Brustkrebs-Patientinnen bis hin zur praktischen Darstellung von Pflege als Co-Therapeut im interdisziplinären Team.

 

„Neben der Wissensvermittlung ist es auch ein Ziel der Fachweiterbildung, Handlungs- und Reflexionsprozesse zu initiieren. Denn jedes pflegerische Handeln bedeutet zwischenmenschliche Interaktion, die immer individuell ist“, erklärt Kursleiterin Judith Köhler. Köhler ist Fachpflegerin für die Pflege in der Schmerztherapie, Onkologie und Palliativmedizin und leitet das St. Barbara Hospiz der cts Trägergesellschaft Saarbrücken in Bous. „Die Pflegenden haben durch diese spezielle Fachweiterbildung die Möglichkeit, ihre persönliche Verantwortlichkeit und deren Grenzen zu erkennen und diese zur Grundlage ihrer Handlungskompetenz zu machen“, erklärt die Kursleiterin. „Sie entwickeln neue Perspektiven und können die neu erworbene Expertise dann in ihrem Arbeitsumfeld einbringen.“

 

Die Fachweiterbildung erfolgt als berufsbegleitender Lehrgang über einen Zeitraum von zwei Jahren und besteht aus vier Modulen und insgesamt 720 theoretischen sowie 1600 praktischen Stunden in den vorgeschriebenen Fach-Einrichtungen. Es können jedoch auch einzelne Module belegt werden. Das Schmerzmodul absolvierten am 13. September insgesamt 14 Teilnehmer.  Am 08. November hielten dann 19 Teilnehmer ihr Zertifikat vom Modul „Palliative Care“ in den Händen. In den jeweiligen Modulen erfolgte ein reger übergreifender Austausch, da die Pflegefachkräfte aus verschiedenen Bereichen in Kliniken und Senioreneinrichtungen kamen.

 

Das Kursangebot ist der Geschäftsführung der Caritas Trägergesellschaft sehr wichtig; die Ausführung erfolgt durch das CaritasKlinikum Saarbrücken in Zusammenarbeit mit dem cts SchulZentrum St. Hildegard.  Weitere Informationen gibt es unter www.cts-schulzentrum.de unter der Rubrik „Fort- und Weiterbildung“.

Caritas SchulZentrum Saarbrücken
Bildung für Gesundheitsfachberufe
Rastpfuhl 12a, D-66113 Saarbrücken