So richtig kann sie es immer noch nicht glauben. „Wenn ich daran denke, werde ich immer noch ganz rot im Gesicht“, sagt Eva-Maria Altmeyer. Sie redet von ihrem Sieg beim Vorentscheid des Bundeswettbewerbs "Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege". Durch ihr gutes Abschneiden beim Test in Köln wird sie am 18. und 19. Mai das Saarland beim Bundesentscheid in Berlin vertreten.
Eva-Maria Altmeyer ist Auszubildende zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am cts Schulzentrum St. Hildegard. Ihre Lehrerin Elisa Becker wurde im Urlaub durch einen Artikel in einer Fachzeitschrift auf den Wettbewerb aufmerksam. „Das war drei Wochen vor dem Vorentscheid in Köln“, sagt die diplomierte Pflegepädagogin. „Ich habe direkt meinem Chef geschrieben, dass wir doch auch Schüler von unserer Schule hin schicken sollten.“ Sofort wurde ein Aufruf in allen Kursen gestartet und obwohl es ziemlich knapp war und zudem noch Prüfungen anstanden, haben sich drei Schülerinnen direkt gemeldet. Eva-Maria erinnert sich: „Ich habe mir gedacht: was habe ich schon zu verlieren? Das Wissen ist ja da.“
Gemeinsam mit ihren Freundinnen Julia Schnubel und Patrizia Stutz fuhr sie also am 13. März nach Köln zur Vorauswahl. Die drei waren sich einig, dass eine von ihnen den Titel für das Saarland mitnehmen will. „Bei der Verkündung der Gewinner haben wir uns an den Händen gehalten und zusammen gefiebert. Als mein Name fiel bin ich aufgesprungen und habe laut geschrien, so sehr habe ich mich gefreut“, erzählt Eva-Maria Altmeyer.
Die 21-Jährige ist seit ihrer Kindheit sozial engagiert. Egal ob im Roten Kreuz, beim Jugendorchester oder im Karnevalsverein – Eva-Maria Altmeyer setzt sich gern für andere Menschen ein. „Mein Vater arbeitet für einen ambulanten Pflegedienst, das wurde mir vermutlich in die Wiege gelegt.“ Wobei sie sich nach dem Abitur nicht gleich sicher war, was sie machen will. Die Saarwellingerin begeistert sich auch für Zahlen, Mathematik und Physik. Auch ein Freiwilligen Soziales Jahr brachte keine Klarheit in ihre Berufswünsche. Das Informatikstudium brach sie dann nach einem halben Jahr ab und bewarb sich für die Pflegeausbildung: „Heute bin ich froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin. Der Umgang mit Menschen liegt mir einfach.“ Ein anschließendes Studium, etwa Pflegepädagogik oder Pflegemanagement, kann sie sich aber nach wie vor vorstellen.
Jetzt bereitet sich Eva-Maria Altmeyer aber erstmal auf den Endausscheid des Wettbewerbs in Berlin vor. Ihre Lehrerin Elisa Becker unterstützt sie dabei: „Wir sind sehr stolz auf Eva-Maria und helfen natürlich wo wir können.“ Auf dem Programm in Berlin steht neben einer theoretischen und einer mündlichen Prüfung auch ein praktischer Einsatz. Da kommt der Auszubildenden vielleicht zugute, dass sie in den nächsten Wochen an ihrem Arbeitsplatz im CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia eingesetzt ist.
Neid von ihren Freundinnen gibt es nicht. Nach Berlin dürfen Julia Schnubel und Patrizia Stutz mitfahren, um die Daumen zu drücken und moralischen Beistand zu leisten. Und vielleicht sitzen sie ja am 19. Mai wieder zusammen, halten sich an den Händen und haben am Ende einen Grund zum Jubeln.
Wir drücken ganz fest die Daumen!
Hintergrund:
Eingeladen zum Bundeswettbewerb „Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege“ 2017 waren alle Schulen, die AltenpflegerInnen, Gesundheits- und KrankenpflegerInnen, Gesundheits- und KinderkrankenpflegerInnen oder generalistisch ausbilden. Schirmherr ist unter anderem Karl-Josef Laumann, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit und Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten und Bevollmächtigter für Pflege. Träger ist der “Deutsche Verein zur Förderung pflegerischer Qualität e.V.”
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